Schub-Delta


mit Schubantrieb für 500er bis 600er - Motoren (ohne oder mit Getriebe) und 7 bis 12 Zellen

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Entwurf: Günther Schroth                   

Einsatzbereich:

Das Delta ist auf Grund seiner niederen Flächenbelastung (ab 20 g/qdm) für niedere Fluggeschwindigkeiten ausgelegt. Zum „Heizen“ ist es nicht gedacht, was aber einen senkrechten Steigflug bei entsprechender Motorisierung nicht ausschließt. Die niedere Flächenbelastung und ein Gesamtgewicht ab 1,5 kg erlauben es, zusammen mit der guten Ruderwirksamkeit alle Figuren zügig zu fliegen, die ohne Seitenruder geflogen werden können. 

Aufbau:

Das Modell ist aus zwei Lagen 7mm dicker Depron-Platten aufgebaut. Im vorderen Bereich ist ein zusätzliches Dreieck eingefügt, welches das vordere Kohlerohr aufnimmt. Zuerst vier mal die Flügelteile aus Depron herausschneiden, wobei die beiden Oberteile nach vorne etwa einen Zentimeter mehr haben sollten (Berücksichtigung der Wölbung). Nun die beiden Fülldreiecke und zweimal die Querrudergeometrie ausschneiden. Zum Schluß noch zweimal die Seitenflosse ausschneiden. 

Das hintere Kohlerohr (Länge = 1000mm) wird in einen Schlitz in die unteren Depronplatten-Flügelhäften eingeklebt. Dazu einen 5mm breiten Schlitz in die Platten schneiden und auf der Oberseite mit Tesafilm abkleben, das Kohlerohr hineindrücken und mittels Epoxy und Mikroballon einkleben. Den Tesafilm nach dem Aushärten wieder abziehen. Darauf achten, daß man zwischen den Flügelhälften 62mm Platz läßt.

Nun auf die Unterseite ein 1000 x 100 x 2 mm Balsabrett kleben, welches an der Flügelspitze 200mm übersteht. Den Flügel umdrehen und rechts und links - vom Kohlerohr bis zur Rumpfspitze - jeweils eine 6 x 6 mm Kiefernleiste auf den Balsaboden kleben, wobei zur Verstärkung ein 100g/qm Glasgewebestreifen eingelegt
werden kann. Gleichzeitig (nass in nass) wird auf das Glasgewebe zwischen die Kieferleisten ein 2mm dicker Balsaboden eingelegt (Siehe Skizze „Rumpf“.

Jetzt können die beiden vorderen Dreiecke angebracht werden. Vorher den Schlitz für das vordere Kohlerohr (Länge = 400mm) anbringen. Achtung: Der Schlitz ist im Depron nur 169 mm lang. Das Rohr gleichzeitig mit den Dreiecken aufkleben. Den hinteren Bereich zwischen den beiden Flügelhälften mit einem Reststück Depron ausfüllen. 

Das Leerrohr für das Antennenkabel verlegen. Dazu einen passenden Schlitz fräsen oder schneiden. 

Die Oberseite des Tragflügels wird mit 24h-Harz aufgeklebt. Alle Übergangsstellen werden mit einer Microballon-Harz-Mischung eingestrichen. In die Endleiste wird zwischen Ober- und Unter-Seite wird ein ca 40mm breiter Glasstreifen eingelegt. Ebenso vom hinteren Kohlerohr bis zur Endleiste. 

Jetzt zwei weitere 6 x 6 mm Kieferleisten auf die beiden unteren kleben (Uhu-Plus), wobei diese von ganz hinten bis zur Rumpfspitze reichen und in einer leichten Biegung über das vordere Kohlerohr geführt werden. An die Nasen der Querruder eine 10 x 7 m Balsaleiste (hartes Holz) kleben (Das ist erforderlich, um für die doch recht großen Querruder die nötige Torsionssteifigkeit zu erreichen).

Jetzt kommt einiges an Schleifarbeit. Und zwar wird die Unterseite auf eine Breite von ca 120 mm beginnend etwa 40 mm hinter dem hinteren Kohlerohr im Verlauf bis auf die Glasgewebeschicht abgeschliffen, wobei das Glasgewebe selbst nicht angeschliffen werden darf. Die Endleiste ist danach also ca 8 mm dick. Am Anfang kann man auch mit dem Messer etwas Material abtragen. Anschließend die Nasenleiste entsprechend der Skizze verschleifen. An die Querrudernasenleisten einen 30 Grad Keil anschleifen (nach unten offen).

Nun müssen nach eigener Vorstellung und passend zum gewählten Antrieb ein Motorspannt (mindestens 3 mm dickes, hartes Sperrholz verwenden) und ein hinterer Spannt hergestellt werden. Der Motorspannt wird zwischen die Kieferleisten an das hintere Kohlerohr geklebt (mit reichlich 5 min.-Harz vermuffen). Der hintere Spannt nimmt das Kugellager für die Fernwelle auf und sollte so bemessen sein, daß ein guter Übergang zum Spinner gegeben ist.. Als Fernwelle habe ich ein 6mm-Kohlerohr verwendet, in welches vorne und hinten ein 4mm Stahlstift auf eine Länge von etwa 25 mm eingeklebt ist. Der hintere Spannt muß noch gegen Kippen mit etwas Hartholz an den Kieferleisten abgestüzt werden. Zusätzlich lassen sich noch zwei Seitenteile aus Depron und ein Balsabrett als Deckel zwischen
den beiden Spannten anbringen, so daß ein geschlossener Kasten entsteht. 

Zum Abschluß muß die Rumpfnase noch mit einer formschönen Spitze versehen werden. Die Ruder werden mit Tesafilmscharnieren versehen. Überall dort wo Tesafilm gut kleben soll, muß vorher eine dünne Schicht Harz auf das Depron aufgebracht werden (zB mit 5 min-Harz abziehen). Etwa 50 mm hinter dem Schwerpunkt wird noch eine Kufe oder ein Haltegriff angeklebt. Um die Nase herum kann der Flügel mit einem ca 120 mm breiten Streifen (Gewebe-)Folie bebügelt werden. Es ist empfehlenswert, einen Teil der Unterseite schwarz und die Oberseite im Bereich der Flügelspitzen rot zu lackieren (Achtung: Depron verträglichen Lack verwenden). 

Da es sich hier nur um eine kurze Beschreibung handelt, überlasse ich den Einbau der Steuerung und des Antriebes jedem selbst. Nach Fertigstellung des Flügels sollten alle Komponenten einmal an ihrer späteren Einbauposition auf den Flügel gelegt und überprüft werden, ob der Schwerpunkt eingehalten werden kann. Als Servos genügen normale 14 mm dicke Servos, die jedoch eine gute Neutralpunktstellung haben sollten. Die Hebelarme an Servo und Ruder so wählen, daß ein Ruderausschlag von +- 25 Grad erreicht werden kann, also zB am Servo einen 9mm und am Ruder einen 20mm langen Hebel verwenden. Der Empfänger und der Regler lassen sich mit Klettband befestigen. Alle Oberflächen, auf denen das Klettband halten soll, müssen vorher mit Harz abgezogen werden.

Datenblatt:

Spannweite: 1400mm Länge (ohne Spinner) : 1000mm Flügelfläche : ca 0,71 qm

Flächenbelastung ca 21g/qdm

Mindestgeschwindigkeit ca 8 m/sec

Schwerpunkt bei 385 mm hinter der Flügelspitze, wobei „Flügelspitze“ der Punkt ist, wo sich die Verlängerung der Flügelvorderkanten in der Rumpfmitte schneiden.

Gesamtgewicht: ab 1,5 kg Leergewicht (ohne Steuerung und Antrieb): 0,75 kg


Hinweis zum Fliegen:

1.Der Propeller benötigt einen Anschlag nach vorne, der verhindert, daß er in die Endleiste schlägt und einen Anschlag nach hinten, der verhindert, daß er über
die Achsenmitte kippt (sonst kann er nicht ausklappen und es entsteht eine Unwucht). 
2.Die Querruder stehen zum Start 3 - 4 mm nach oben.
3.Beim Start wird das Delta horizontal oder leicht nach oben geworfen. Vorsicht: Der Werfer sollte seine Hand nach dem Loßlassen zügig weiter und nach
unten bewegen. Bei leichtem Gegenwind ist nicht einmal ein Anlauf des Werfers nötig.

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Und nun: Viele schöne Flüge !

Euer 

G. Schroth