NF-Treffen Wiriehorn 2008

Am 09. + 10 August haben wir unser zweites NF-Weekend bei sehr schönem Wetter durchführen können. Wer schon Freitags anreiste, konnte von z.T. sehr guten Windverhältnissen profitieren. So wurde fleissig bis zum Abendessen hin geflogen. Die sehr leichten Flugmodelle hatten allerdings Mühe gegen den ruppigen Westwind vorwärts zu kommen und wurden oft abgetrieben. Es gab die eine oder andere Baumrettung. Die Verpflegung im Berghaus Nuegg war auch unter der neuen Führung wieder super. Am Samstag konnten wir das nahe gelegene Fluggelände hinter dem Berghaus Schwarzenberg benützen. Die Bedingungen waren von "gut bis mager". Der Sonntag, kitschig blauer Himmel, kein Wind versprachen nicht's Gutes. Am meisten in Bewegung waren die Gummiflitschen von EMC!!!

Das Treffen war aus meiner Sicht ein schöner Event mit super Kollegen!

nächtes Jahr wieder, keine Frage            Grüsse Eugen

 

Hier noch die Eindrücke von Tilman, der 7h Anfahrt nicht scheute!

Bericht eines Flachländers

Einmal in den Bergen fliegen – ein alter Traum von mir seit mehreren Jahren. Da passte es gut, dass Eugen mich einlud, meinen neuen Flieger direkt am Wiriehorn abzuholen. Das Wetter sah – im Internet – gut aus, also – nachdem mir meine Frau die Freigabe erteilt hatte (einer muss ja auf die Kinder aufpassen) - los. Natürlich mit klopfendem Herzen – aber auch voller Vorfreude. 550 km, 7 h Fahrzeit – aber als ich das Wiriehorn vor mir sah, war ich mir schon sicher: Die Sache hat sich gelohnt. Gleich am Freitag Nachmittag noch auf den Berg gestiegen – es wehte ein steifer Westwind, entweder ging es mächtig rauf oder runter. Erstmal etwas aus EPP rauswerfen, die Knie schlotterten doch ziemlich (muss der kalte Wind gewesen sein …), aber es ging mit dem Fliegen. Nur alles viel weiträumiger als bei uns in den Weinbergen, großartiges Panorama hier. Dirk, mit dem ich ab Karlsruhe zusammen gefahren war, warf seinen 300 g Flieger raus, der jedoch nach wenigen Sekunden in den hinter uns stehenden Wald verblasen wurde. Ich hatte gerade nichts zu tun und merkte mir die Einschlagstelle (Sollte unsere Zimmernummer 13 doch Einfluss auf unser Fliegerglück haben?). Die Bergung aus  7m Baumhöhe war kein Problem (ich kann einigermaßen genau werfen), mehr beeindruckt hat mich auf dem Weg zum Baum Dirks Hinweis: Bleib stehen! – Ich: Warum? – Er: Da ist eine Schlange – Pause- Er: Ich glaube, es ist eine Kreuzotter. Ich bin dann mal stehengeblieben. Danach schlotterten meine Knie – beim Fliegen – nicht mehr so arg

Das Abendessen im Berghaus Nüegg war richtig gut- Kochen können sie einfach, die Schweizer. Die Stimmung war gut, leider habe ich nur 10 % der Gags verstanden, Schweizer Deutsch ist bei hoher Sprechgeschwindigkeit auch für benachbarte Ausländer schwer zu verstehen.

Samstag – Traumwetter, blauer Himmel, wenig Wind, Thermik ja, aber eher verhalten. Nach nochmals 1 Stunde fliegen (diesmal schon mit Holzfliegern) war mein Knieschlottern endlich ganz weg – die breite Landewiese war doch schon sehr beruhigend. Beeindruckend die Flitschenstarts der Schweizer Kollegen – das Festigkeitspotential der Modelle ebenfalls. Noch beeindruckender, wie nicht mehr ganz junge, durchtrainierte Schweizer wieder und wieder die Flitsche spannen, um 80 m Höhe zu erreichen, um die Höhe dann in maximal 90 Sekunden abzuturnen. Hut ab! Die Modellvielfalt war enorm, Obrecht-Modelle stark vertreten, sonstige Eigenbauten ebenfalls. Nur wenig Großserien-Nurflügel am Start – es gibt ja auch nur wenige Gute. Schön insoweit der ALBATROS XXL von Roli. Beeindruckend auch die Flieger von Stefan (das Delta!) und die Zeta von Helmut. Interessante Leute und Konstruktionen. Nurflügel-Liebhaber denken einfach anders. Essen abends wieder super – bin ziemlich müde.

Sonntag: Wieder Traumwetter – aber wenig bis gar keine Thermik. Die Schweizer Flitschen-Jungs kriegen ziemlich lange Arme und sehen erstmals ein bisschen müde aus. Die Stunde der Elektro-Nuris kommt (also meine auch) – es macht riesig Spaß, weiträumig durch das Tal zu kreisen. Abends sind nicht nur meine Flieger, sondern auch ich bin irgendwie „leergeflogen.“ Wunderbar.

Mein Fazit: Das Wiriehorn ist für mich weit weg. Ich würde es – bei guter Wettervorhersage - jederzeit wieder machen. Fliegen in den Bergen ist einzigartig – Panorama, Wetter, die Schweizer haben es einfach besser. Aber das wusste ich ja schon vorher. Und: Die Schweizer und Deutschen-Nuri-Kollegen sind nett. Aber das wusste ich ja auch schon vorher.

Bis zum nächsten Jahr

Tilman