Sharky

Auf bitten hin einiger Kollegen hin, schreibe ich nun ein paar Zeilen zum Bau des Sharky's. Die Idee, einen 2m Brettnurflügel zu bauen, schlummerte schon lange in meinem Kopf, aber der Aufwand eine GFK-Form zu bauen schreckte mich vorerst noch ab. So entstand 2004 erst mal ein Holzmodell mit einteiliger Fläche, das nun die Alltagstauglichkeit unter Beweis stellen sollte.

Meine bewährte Flächengeometrie, also Hinterkante gerade, wurde auch hier wieder eingesetzt. Als Profil kam hier das EH 1.5-9 innen, EH 1.0-9 aussen mit -1.5° Verwindung zum Einsatz. Die nun gemachten Erfahrungen überzeugten nicht nur mich, sondern auch andere, die den Sender in die Hände gedrückt bekamen. Die zuerst skeptische Betrachtung der Schränkung erwies sich als unbegründet, da das Thermikkreisen ein Kinderspiel war. Urs Sigel testete nun noch die Akroeigenschaften, die voll überzeugten. Die nun gewonnenen Erfahrungen mussten nun in einem Winterprojekt realisiert werden. Nun klinkte sich noch Beat Gallusser hinzu, den vor allem die Erstellung einer GFK-Form brennend interessierte und auch mithelfen wollte. Nun wurde mal die Aufsicht des Urmodells festgelegt. Wichtig schien mir, dass eine rechtwinklige Flächenauflage auf einer Länge von 240mm vorhanden ist, um bei gesteckten Flächen komplizierte Anformungen zu vermeiden. Beat bearbeitete ein Stück Styrofoam zu einer eleganten Rumpfkeule und ich schnitt eine profilierte Seitenflosse zurecht die nun auf die Keule aufgesetzt und die Uebergänge anmodeliert wurden.

Dieses Urmodell brachte ich nun einem Autolackierer, um eine ordendliche Grundierung aufzutragen. Diese konnte nun vorerst trocken und später nass geschliffen werden. Der Aufbau der GFK-Form seht ihr auf folgenden Bildern. Auf die Arbeitschritte gehe ich nicht speziell ein, da es verschiedene Methoden gibt, für die es auch schlaue Bücher gibt.

Nebenbei fräste ich fleissig sämtliche Rippen für die Steckung und baute gleiche eine Lehre, um die gesamte Steckung darin zu verleimen, die dann später in den Kern eingebaut wird. Um allen Belastungen zu trotzen, verwende ich hier einen 12mm Kohlerundstab die in einem Messingrohr gelagert werden.

Die Flächen wurden nun mit 1mm Furnier beplankt. Dazu verwende ich schon den seit Jahren bewährten Fixotan Rapid PU-Schaumleim. Unter das Furnier wird 80gr./dm2 Gewebe in Längsrichtung eingelegt. Als Nasenleisten schneide ich Saunalatten in 7mm breite Streifen und klebe diese an die Flächen. Nach dem aushärten des Klebers werden diese Leisten grob mit dem Hobel in Form gebracht. Anschliessend wird mit einem 560mm langen Perma-Grit Schleifklotz von Suter Swiss Composite die Nasenleisten auf die endgültige Form gebracht. Nun werden die Ruder ausgeschnitten und verkastet. Als Servos verwende ich Dymond DX250 von Staufenbiel, die mit Kugellager und Metallgetriebe zu einem sehr günstigen Preis angeboten werden. Der Rumpf wird mit 2K Autolack gespritzt und die Flächen  erhalten ein Oracover-Finish.

Für den Erstflug wurde der Sharky gleich an die Gummiflitsche gehängt und ab geht die Post. Die Bedingungen an diesem Tag waren nicht gerade das gelbe vom Ei, aber der erste Eindruck überraschte mich sehr positiv. Mit viel Interesse wurde der Flieger am diesjährigen NF-Treffen auf dem Wiriehorn betrachtet. Da am Sonntag das Wetter super mitspielte, konnte ich den Sharky mal richtig ausfliegen. Geschwindigkeiten die an denen eines F3B-Fliegers nahe kommen, Thermikkreisen mit voll Speed mit ca. 60° Schräglage und Akrofliegen bis der Arzt kommt.

Mit der Option, dass man div. Profile mit versch. Geometrien an den eleganten Rumpf anstecken kann, verleit diesem Rumpf Universaleigenschaften.

Update:

4 Klappenversion mit 210cm Spw.

Infolge schlechter Flugbedingungen konnte ich das Modell bis dato noch nicht voll ausreizen

Video:

Sequenz  Wiriehorn 05 (Download 5.52MB)

Sequenz Axalp 06 (Download 8.57MB)    (DIVX Player Freeware)

Zum Abschluss noch einen Dank an Beat Gallusser für die Mithilfe an diesem Projekt

Für weitere Auskünfte stehe ich gerne zur Verfügung

Eugen Obrecht