Schleppkupplungen

Da wir künftig ein Flachlandtreffen mit im Jahresprogramm haben, wo der Schleppbetrieb mit eine wichtige Rolle spielt, möchte ich euch dieses Thema anhand zweier Brettnurflügel näher bringen. Die Nurflügel mit Huckepack auf Höhe zu bringen, ist mit mehr Risiko behaftet, denn nur der Schlepppilot allein hat die Möglichkeit, sich vom aufgeschnallten Segler zu trennen. Ich betätige mich auch oft als Schlepppilot und musste auch schon heikle Situationen retten. Der F-Schlepp ist die sicherste Methode, einen Segler auf Höhe zu bringen. Vorausgesetzt der Schlepper hat genügend Leistung, sonst wird auch das gefährlich.

Als erstes die Fauvel AV361 mit Baujahr 2004, an dieser haben wir damals eine beidseitig angeordnete Kupplung, angesteuert durch ein zentrales Servo, verbaut. Das hat gut funktioniert, aber der rege Schleppbetrieb in meinem Verein, insbesondere die Schlepppiloten nervten sich über das an und abfummeln des V-Seiles. Ich machte mir Gedanken, um mit einer zentralen Kupplung speditiver schleppen zu können. Das Material dazu liegt sicher bei euch im Fundus und muss nicht separat gekauft werden (der Modellfachhandel bietet natürlich das nötige an) . Dazu braucht es ein 10mm Alu oder Messingrohr, eine passenden Holzdübel, der in das Rohr passt und einen1.5mm Federstahldraht. Das sieht fertig so aus (das rote ist ein Kaufteil).

                                                            

 

Passendes Loch in die Rumpfspitze bohren und die Kupplung einkleben. Diese Kupplung eignet sich nur für grössere Modelle, da genug Platz im Inneren vorhanden sein muss.

 

Für enge Platzverhältnisse bietet sich diese Methode an, am Beispiel des Shark meines Juniors.

 

Zuerst stellt sich die Frage, wo der Schlitz platziert werden soll. Wer das optisch verstecken will, wählt die Rumpfunterseite, handelt sich dann aber im Schleppbetrieb viel Aerger ein, denn mit der einen Hand muss das Modell hochgehalten werden um dann mit der anderen Hand die Seilschlaufe in den Schlitz zu fummeln und dann mit der dritten Hand, die natürlich fehlt, den Schalter am Sender zu betätigen, um die Kupplung zu schliessen. Das nervt übrigens auch den Schlepppiloten, der warten muss!

Ich mache hier optisch Abstriche und platziere diesen Schlitz seitlich an der Rumpfspitze. Benötigt wird ein 2mm Messingrohr und ein 1.5mm Federstahldraht. Das Rohr wird an der Rumpfinnenseite eingeharzt. Mit der Proxxon (Dremel) und einem 2mm Fräser wird dann eine Schlitz, ca. 12x2mm freigefräst. Unbedingt darauf achten, dass das Messingrohr mittig ist. Nun wird der 1.5mm Federstahldraht vorne schon gerundet, um das Seil nicht zu verletzen und auf Länge abgeklemmt. Eine angelötete Löthülse mit aufgeschraubtem Gabelkopf reicht auch vollkommen aus.

Nun stellt sich die Frage nach einem geeigneten Servo. Meine Erfahrungen haben gezeigt, dass die Stellkraft des Servos in etwa dem Gewicht des Modelles entsprechen soll. Ein ultraschnelles Digitalservo ist hier nicht notwendig. Ein Metallgetriebe ist wegen der nicht auftretenden Schlägen auch nicht nötig.

Liebe Kollegen, nur Mut, ihr habt noch ein paar Monate Zeit bis zum nächsten Flachlandtreffen , um eventuell ein Modell nachzurüsten, denn statt Blei durch die Luft zu befördern, ist eine Schleppkupplung von grösserem Nutzen. Das Servo muss ja für den rauhen Hangflugbetrieb nicht zwingend am Empfänger angeschlossen sein und spart Strom.

Ein gut eingestellter Nurflügel, sei es nun Brett oder Pfeilkonfiguration, sind im Schleppbetrieb wie das brave Hündchen an der Leine. Der Leitwerkssegelpilot muss da schon mehr mitsteuern.

 

Wer Hilfe für die Umsetzung benötigt, einfach bei mir melden.

 

Eugen