Hot Shot

Da meine Nurflügelpallete nur über Modelle für mittlere bis schwere Wetterlagen reicht, musste nun unbedingt noch was zum herumschleichen mit HLG-Qualitäten her. Da ich aus Zeitgründen keinen Eigenbau (was ich in der Regel immer mache) realisieren konnte, entschloss ich mich, den Hot Shot von Robbe zu kaufen. Nach dem durchforsten des Bausatzes und begutachten des Planes fielen mir zwei Dinge auf, die mir doch ein wenig zu denken gaben. An diesem Modell kommt ein Eppler 186 mod. zum Einsatz (Aspach Uralt) wo es heute doch viel bessere Profile zur Auswahl gibt wie z.B. EH- oder MH-Reihen. Weiter vermisse ich jegliche Wartungsklappen, um zu den Servos zu gelangen. Beim Rohbau wird einfach die ganze RC-Anlage durch die Beplankung abgedeckt. Im Falle eines Servo-Getriebschadens muss hier die Beplankung aufgeschnitten werden, um zu den Servos zu gelangen. Wie auf untenstehendem Foto zu sehen ist, habe ich hier zwei kleine Oeffnungen herausgetrennt. Die Deckel werden später einfach durch Klebestreifen fixiert.

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 Der Rohbau war nach ca. 15 Stunden, trotz Weissleim-Einsatz fertig. Die kunstvoll gestylten Winglet, wie diese Robbe auf dem Plan vorsieht, sind für die Katz, denn es müssten drei Lagen Sperrholz auf die Winglet geklebt werden. Ausser viel Arbeit, wird dies mit noch mehr Trimmblei in der Nase bestraft. Ich beschränkte mich auf eine Lage und habe zur Befestigung an der Endrippe Tubtara Nietmuttern eingeklebt. Nun können statt Holzschrauben (die reissen eh bald aus), M4 Nylonschrauben eingesetzt werden. Ein weiteres Manko entdeckte ich bei den Streifenquerruder, denn diese waren von unterschiedlicher Holzqualität. Das eine war dermassen weich, dass es an der Endrippe ca. 2cm verdreht werden konnte ohne das Servo mitzubewegen. Hier muss der Hersteller unbedingt darauf achten, dass gleichwertiges Holz eingepackt wird. Ansonsten hatte ich grossen Spass, wieder einmal einen Bausatz nach alter Tradition zu bauen.

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Das bebügeln mit Oracover-Folie und fertigstellen das Modells nahm noch mal 10 Stunden in Anspruch.

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Hier noch ein paar techn. Daten:

Spannweite 150cm
Profil E186 mod.
Flächeninhalt 33dm2
Gewicht (Segler) 700gr.
Flächenbelastung 21gr. /dm2
RC 2x Volz Microstar/ Akku 1Ah/Empfänger ACT Micro 6
Hersteller Robbe
Preis Fr. 125.--

Leider warte ich wieder mal auf besseres Wetter, um den Hot Shot Einzufliegen. Demnächst erscheint hier ein Erfahrungsbericht.

Hier nun die gemachten Erfahrungen

Beim IG-Treffen in Adelboden, konnte der Hot Shot zeigen, was in ihm steckt. Das Modell wird per Gummiflitsche (5 Meter lang) auf gut 80 Meter Ueberhöhung katapultiert. Damit diese geballte Kraft das Modell nicht zerreisst, ist es sehr wichtig, dass der Haken in der Kufe zuvorderst unter der Nasenleiste platziert wird. Dies bewirkt nur eine Beschleunigung nach vorne. Mit dieser Höhe kann ein grosses Gebiet nach Thermik abgesucht werden. Und eins muss man dem Hot Shot zugestehen, das Teil ist richtig Thermikgeil, vorausgesetzt, man lässt die Fuhre laufen. Mit minimaler Fahrt herumeiern mag der Segler nicht und quittiert dies mit Nicken und Höhenverlust. Der Hot Shot ist, genügend Fahrt vorausgesetzt, auch für Akro Einlagen gut geeignet. Rollen, Loopings und Speedwenden verträgt das Modell klaglos ohne dabei zu flattern.

Fazit:

07.07.2001

Eugen Obrecht